Fontanes Fünf Schlösser
– Alte und neue Geschichten aus der Mark Brandenburg –
In seinem Buch »Fünf Schlösser« setzte Theodor Fontane den brandenburgischen Adelssitzen Hoppenrade, Liebenberg, Plaue, Quitzöbel und Dreilinden ein literarisches Denkmal. Mehr als einhundert Jahre später haben sich nun Robert Rauh und Erik Lorenz auf die Spuren des Dichters begeben und die jüngere Geschichte der Schlösser und ihrer Bewohner erkundet. Auf ihrer Entdeckungsreise durch verfallene Gemäuer und liebevoll herausgeputzte Märchenschlosser berichten sie von legendären Besitzern und treffen die jetzigen Eigentümer, die ihnen – wie ihre Vorgänger einst Fontane – die Schlosstüren öffnen. Und sie stellen fest, dass alle fünf Orte auch heute noch faszinieren …
Pressestimmen
Rauh und Lorenz veranschaulichen – höchst unterhaltsam und kenntnisreich – Geschichte in Geschichten. Denn in den einstiegen Adelssitzen spiegelt sich wie in einem Brennglas deutsche Historie.
(Der Tagesspiegel, 11. März 2017)
Rauh und sein Mitautor, der Reiseschriftsteller Erik Lorenz, zitieren Fontanes akribische Recherchen und lebhafte Schilderungen, um den Leser aus der Vergangenheit mit in die Gegenwart nehmen zu können. Und sie liefern nicht nur die Fortsetzung der fünf Schlossgeschichten über die Weltkriege, die DDR und die Wende hinaus bis heute, sondern sie berichten auch über das, was Fontane damals entging. (…) Diese Akribie ist es, die Rauh und Lorenz mit Fontane teilen, aber auch die Freude an märkischer Geschichte und schließlich die Fähigkeit, einen Spannungsbogen zu halten.
(Brandenburg Magazin, 16. März 2017)
Es handelt sich nicht um eines dieser unzähligen Schlösserbücher mit einer sterilen Auflistung. Vielmehr ist es ein spannendes Werk, mit der nötigen Wissenschaftlichkeit, aber auch viel Unterhaltung.“
(Udo Geiseler, Historiker, Märkische Allgemeine Zeitung, 12. März 2017)
Bericht Aus Der MAZ
Die Märkische Allgemeine Zeitung veröffentlichte mit folgendem Artikel eine informative Zusammenfassung der Idee hinter dem Buch.
Faszination von Fontanes Schlössern
Es war ein sehr aufschlussreiches Unterfangen, in die Geschichte abzutauchen und dabei neue Geschichten zu entdecken. Robert Rauh und Erik Lorenz haben es versucht und sind selbst erstaunt, wie viel Neues sie über die alten Schlösser zusammengetragen haben.
Der eine ist Lehrer und Seminarleiter in Berlin sowie Autor und Herausgeber von Geschichtslehrbüchern. Der andere arbeitet als Konzeptioner und Drehbuchautor in einer Agentur für digitale Medienproduktion in Mönchengladbach und ist Autor zahlreicher Bücher. Robert Rauh und Erik Lorenz. Beide haben sich zusammengetan, um ein ziemlich anspruchsvolles Projekt anzugehen. Sie wandeln dabei auf den Spuren von Theodor Fontane. Ihnen hat es das Buch „Fünf Schlösser“ angetan, in dem Fontane die Häuser in den Oberhavel-Orten Hoppenrade und Liebenberg sowie in Plaue, Quitzöbel und Dreilinden beschrieb. Mit dem Buch habe der Schriftsteller den fünf Herrensitzen und seinen Bewohnern Ende des 19. Jahrhunderts ein literarisches und historisches Denkmal gesetzt. Und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, also 125 Jahre nach der Veröffentlichung der Erstausgabe im Jahr 1889, recherchierten die beiden Herren für ihr Buch „Fontanes Fünf Schlösser“ über die Geschichte der Häuser nach dem Erscheinen des Fontane-Buches. Sie machten sich auf den Weg, die Schlösser aufzusuchen und ihre heutigen Bewohner und Nutzer zu treffen.
„Mit der Räuberleiter sind wir rein“
Die Idee zu dem Buch hatte Robert Rauh. „Ich stieg 1990 oder 1991 mit einem Freund in das Schloss Hoppenrade ein. Das hätte ich damals natürlich nicht zugegeben. Da waren der Konsum und die Kneipe bereits ausgezogen. Das Gebäude stand leer. Mit der Räuberleiter sind wir rein. Ich kannte das Schloss, weil meine Eltern in Gutengermendorf ein Wochenendgrundstück besitzen und wir immer nach Hoppenrade spazierten.“ Einem ehemaligen Schüler zeigte er vor einigen Jahren das Schloss Hoppenrade: Erik Lorenz, der inzwischen Autor von Reiseliteratur ist und mehrere Bücher herausgebracht hat (allerdings mehr über asiatische Länder).
„Brandenburg?“, lautete damals seine skeptische Frage. Dennoch willigte er ein. Robert Rauh übernahm den Part „historische Exkurse“, Erik Lorenz den der „Reisebeschreibung“. Beide begannen zu recherchieren. Die Reaktionen der Schlossherren seien durchweg positiv gewesen, als sie vor der Tür standen. Ihnen wurde Einlass gewährt. „Das ist nicht selbstverständlich, denn die Besitzer bekommen viele Anfragen. Aber im Zusammenhang mit Fontane war wohl noch niemand dabei“, glaubt Robert Rauh. Einen Favoriten unter den fünf beschriebenen Schlössern hat er nicht (Dreilinden existiert nicht mehr). „Von allen geht eine Faszination aus. Hoppenrade und Liebenberg strahlen jedoch, weil sie saniert sind.“ Das frühere luxuriöse Inventar und die großzügige Raumaufteilung sind das, was Robert Rauh in den Bann zieht. Und die Menschen, die in den Häusern residierten, welche politische oder wirtschaftliche Bedeutung von ihnen ausging. „Wer Geschichte machte.“ Auch die Zäsuren, die Brüche, die die Schlösser erfuhren, erweckten die Aufmerksamkeit der Autoren. Einerseits nach 1945, als die Häuser in Volkseigentum übergingen, und dann nach der Wende. Pfarrer Gerhard Gabriel erzählte den Autoren, wie er im Dezember 1989 den Sturm auf das Seehaus verhinderte – und von seiner Idee, dem Ehepaar Honecker Asyl in Liebenberg zu gewähren.
Die Autoren schließen Lücken
Robert Rauh und Erik Lorenz suchten bei ihren Recherchen nach Fakten, die noch nicht bekannt waren. „Wir schließen Lücken in der wechselvollen Geschichtsschreibung der Häuser und ihrer Bewohner. Und zeigen historische wie aktuelle Bilder“, so Robert Rauh.
Über die Schlösser schreibt das Autorenteam: „Diese fünf Schlösser sind eine Parabel für die Vergänglichkeit der Dinge – eine Parabel ohne Melancholie, denn die Orte, die wir besuchen, haben nichts von ihrer magischen Anziehungskraft verloren. Mit ihrer spannungsreichen Geschichte faszinieren sie auch heute noch – durch morbiden Charme oder neuen Glanz.“ In diesem Monat erscheint das Buch. Am 10. September 2017 wird Robert Rauh in Hoppenrade sein, um anlässlich der 750-Jahr-Feier des Ortes aus dem Buch, das derzeit in Druck ist, vorzulesen.
Von Stefan Blumberg, http://www.maz-online.de/Lokales/Oberhavel/Faszination-von-Fontanes-Schloessern
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