Role Model Ruanda – Wie man mit Drohnen ein Buschkrankenhaus versorgt (Reportage Teil 2)

© Miriam Spies

Von Miriam Spies.

„Wer nichts sagt, hat auch gesprochen“ (Sprichwort aus Ruanda)

Centre de Santé de Gikonko: Wie man 27.000 Menschen medizinisch versorgt

Im zweiten Teil meiner Ruanda-Reportage nehme ich euch mit in ein Buschkrankenhaus in einer der ärmsten Regionen im Süden Ruandas. Ich selbst hatte keine allzu genaue Vorstellung davon, was mich dort erwarten würde. Das war vielleicht auch besser so, denn wenn ich versucht hätte mir auszumalen, wie ein Krankenhaus im Busch Ruandas wohl aussehen würde, ich hätte mich gründlich getäuscht. Ehrlich gesagt habe ich mir bis zu dem Tag unseres Besuches noch nie die Frage gestellt, wie man eigentlich Blutkonserven und Medikamente dorthin bekommt. Die ruandische Lösung fand ich äußerst beeindruckend. Und dass ich dort eine auf den ersten Blick äußerst unscheinbare Frau kennenlernen würde, die völlig zu Recht das Verdienstkreuz am Bande verliehen bekommen hat, hätte ebenfalls nicht auf der Liste meiner Erwartungen gestanden. Aber man reist ja auch nicht, um seine Schreibtischphantasien von fernen Ländern bestätigt zu bekommen, sondern um staunend festzustellen, wie andere es machen, um sich zu wundern über bislang Unvorstellbares und sich angenehm inspirierend irritieren zu lassen – kurz: um den eigenen Gedanken die Möglichkeit zu geben, die Richtung zu wechseln. Also: Rückenlehnen senkrecht stellen, Tische hochklappen und los geht’s.

Das Gesundheitswesen

Bevor wir mit der Tür ins Krankenhaus fallen, erzähle ich euch am besten erst mal ein bisschen was über das Gesundheitswesen in Ruanda. Die kontinuierlichen Verbesserungen, die am System dort durchgeführt werden, gelten in ganz Afrika als vorbildlich. Das klingt erst mal positiv, heißt allerdings nicht, dass es nicht noch viel zu tun gäbe. An Wasser mangelt es Ruanda wahrlich nicht. An sauberem Wasser allerdings schon. Die Seen, Flüsse und Brunnen, aus denen die Menschen ihr Wasser holen, sind meist mit Keimen oder Parasiten belastet und verursachen Magen-Darm-Infektionen, die vor allem bei Säuglingen und Kindern oft tödlich verlaufen. Von der Streusiedlung in Ruanda habe ich bereits im vorherigen Teil meiner Reportage berichtet. Wie aufwändig und kostspielig es wäre, ein Trinkwasserversorgungssystem durch all die Hügel und Täler für all die in der Landschaft verstreuten Haushalte zu errichten, kann man sich vorstellen. Umso wichtiger ist es, über Hygiene aufzuklären. Schon das Abkochen von Wasser kann Leben retten. Man muss es eben nur wissen. Und Holz haben – das seit den rigorosen Abholzungen allerdings leider zunehmend zur Mangelware wird.

Ein weiteres großes Problem ist nach wie vor die Mangel- oder Unterernährung. Die 90 Prozent der auf dem Land lebenden Bevölkerung ernähren sich zumeist von den Erträgen, die die ihre Hütten umgebenden Felder und Plantagen abwerfen. Durch den rasanten Bevölkerungsanstieg werden die landwirtschaftlichen Parzellen, die dem Einzelnen zustehen, allerdings immer kleiner, sodass dort oft nicht genug angebaut werden kann, um eine Familie damit durchzubringen. Die Fläche der Parzellen lässt sich schlecht vergrößern. Aber durch Aufklärung über Verhütung lassen sich das Bevölkerungswachstum und die Familiengröße eindämmen, um einer zunehmenden Landverknappung entgegenzusteuern.

Weit oben auf der Liste der Todesursachen standen lange Zeit auch Komplikationen bei Schwangerschaften: Kaiserschnitte, bei denen die Frauen verbluteten. Auch diese Zahl konnte aufgrund der verbesserten medizinischen Strukturen und der Einführung einer Krankenversicherung erheblich gesenkt werden. Die Müttersterblichkeit sinkt seitdem kontinuierlich.

Recht erfolgreich verläuft auch der Kampf gegen Malaria und HIV – sie gehören längst nicht mehr zu den häufigsten Todesursachen in Ruanda. Der größte Teil der Betroffenen hat mittlerweile Zugang zu entsprechenden Therapien und Medikamenten und auch hier erfüllen Aufklärungskampagnen ihren Zweck.

Die Krankenversicherung

Besonders stolz ist Ruanda auf seine gemeindebasierte Pflichtkrankenkasse. Und das zu Recht. Es war das erste afrikanische Land, das eine funktionierende flächendeckende Krankenversicherung einführte. Die ursprüngliche Idee, einen pauschalen Betrag von umgerechnet etwa einem Euro pro Jahr pro Kopf zu veranschlagen, wurde schnell als nicht funktionabel verworfen. Zum einen wurden die Schlechtverdienenden dabei im Verhältnis zu ihrem Einkommen mehr in die Pflicht genommen als die Besserverdienenden. Zum anderen zeigte sich, dass sich auf dieser Grundlage das System nicht finanzieren lassen würde. 2011 einigte man sich schließlich auf eine Staffelung in drei Gruppen: Etwa 25 Prozent der Bevölkerung, die sich eine Krankenkasse nicht leisten konnten, wurden von der Gebühr befreit. Die „Normalverdiener“ zahlen seitdem jährlich etwa 3 Euro pro Kopf pro Familienmitglied. Für die Reichen sind es 7 Euro. Wer zu welcher Gruppe gehörte, das legte jeder zunächst selbst fest. Diese Selbsteinschätzung wurde dann in einer Gemeindeversammlung entweder bestätigt oder korrigiert. Selbstdeckend ist das Gesundheitssystem damit noch lange nicht. Auch wenn Ruanda bereits 2014 16 Prozent des Gesamtetats in den Gesundheitssektor pumpte. Das war mehr, als das selbstgesteckte Ziel der afrikanischen Staaten, das bei 12 Prozent lag. 2014 übernahm Ruanda 64 Prozent der benötigten Gelder für das Krankenversicherungssystem. Der Rest wurde von ausländischen Unterstützern, Organisationen und Initiativen beigesteuert. Das langfristige Ziel Ruandas ist es aber, sich von ausländischen Geldgebern unabhängig zu machen.

Für die Patienten macht das allerdings keinen Unterschied. Die gelbe Versicherungskarte ist ihre Eintrittskarte in die Gesundheitszentren, wo für jeden Besuch eine Gebühr von ca. 30 Cent anfällt, die die Patienten selbst zu zahlen haben. Ebenso wie die 10 Euro, die die Fahrt in einem Krankenwagen ins nächste Krankenhaus kostet.

Die medizinische Versorgung

In Ruanda gibt es drei unterschiedliche Institutionen, die sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung kümmern.

Das eine sind die sogenannten mobilen Gesundheitshelfer. Davon gibt es schätzungsweise 60.000 – vier davon in jedem Dorf. Sie sind eine wichtige Schnittstelle zwischen der Bevölkerung und den Gesundheitszentren. Von den Dorfbewohnern aus ihrer Mitte gewählt, werden sie in einem Gesundheitszentrum geschult. Sie begleiten Schwangere und Kranke zu den Gesundheitszentren, haben ein Auge darauf, dass Termine eingehalten werden, beraten und klären über Krankheiten und Hygiene auf und achten beispielsweise darauf, dass verteilte Moskitonetze auch wirklich und richtig aufgehängt werden. Sie können mit Malariaschnelltests Malaria vor Ort behandeln, sich um Durchfallerkrankungen, Fieber, oder Lungenentzündungen kümmern. Außerdem statten sie Familien mit Kleinkindern regelmäßig Besuche ab und greifen bei Mangel- oder Unterernährung ein.

Zum anderen gibt es gut 520 sogenannte Gesundheitszentren (Stand Januar 2019). In deren Ambulanzen kümmert man sich um die Erstversorgung von Knochenbrüchen, Unfallverletzungen, Malaria, Durchfall und ähnlich akute Notfälle. Aber auch chronisch Erkrankte wie Diabetiker, Asthmatiker oder Epileptiker werden behandelt. Auch Schwangerschaftsvorsorge kann in Anspruch genommen werden. Der größte Teil der Kinder, die in Ruanda geboren werden, kommt hier zur Welt. Der Umfang des Behandlungsangebotes hängt davon ab, ob es einen Arzt in dem jeweiligen Gesundheitszentrum gibt. Dazu aber später mehr.

Zu guter Letzt gibt es die sogenannten Referenz- und Distriktkrankenhäuser. Hier wird sich um alles gekümmert, was durch die mobilen Gesundheitshelfer und in den Gesundheitszentren nicht geleistet werden kann. Davon gibt es zusammengenommen knapp 50 im ganzen Land (Stand Januar 2019). 

Um die Abwanderung von gut geschultem medizinischem Personal zu verhindern, bekommen Pflegekräfte und Ärzte ein vergleichsweise hohes Gehalt. Zudem wurden die Ausbildungsplätze an den Krankenpflegeschulen und die Medizinstudienplätze deutlich erhöht, um genügend Fachpersonal aus dem eigenen Land zur Verfügung zu haben. Und zur Verbesserung der Infrastruktur investierte die Regierung in den Bau neuer Krankenhäuser und Krankenwagen.

Das Centre de Santé de Gikonko

Und damit sind wir auch schon mitten in Ruanda.

Auf unserer Delegationsreise Ende Februar 2020 haben wir ein Gesundheitszentrum in der Hügelregion Gikonko im Süden Ruandas besucht. Und zwar das von Dr. Uta Elisabeth Düll, von der ich euch gleich noch erzählen möchte. Uta ist Ordensschwester, Angehörige des Benediktinischen Säkularinstituts St. Bonifatius, Medizinerin und hat die ärztliche Leitung des von ihr gegründeten „Centre de Santé de Gikonko“ inne. Als solche kümmert sie sich um die medizinische Versorgung, operiert, verarztet, stellt Medikamente ein, kümmert sich um die Versorgung von Schwangeren und bringt deren Kinder zur Welt, versorgt Unterernährte mit Nahrungsergänzungsmitteln und ist vor allem landesweit bekannt dafür, Hydrocephalus- und Spina-Bifida-Patienten zu operieren und zu behandeln. Das ist in Ruanda nur in Kigali und im Centre de Santé de Gikonko möglich. Davon abgesehen kümmert sie sich um Behausungen für arme Familien und ermöglicht Kindern den Zugang zu Bildung. Wie diese zierliche, eine unglaubliche Ruhe ausstrahlende Frau all das in 24-Stunden-Tagen unterbringt, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Trotz all dieser Aufgaben, nimmt sie sich die Zeit, einen kleinen Rundgang mit uns zu machen.

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Eine breite, roterdige Einfahrt führt uns zwischen zwei flachen Backsteingebäuden direkt auf das „Wartezimmer“ zu. Auf recht neu aussehenden Holzbänken sitzen hier gut 40 Menschen unter einem Wellblechdach und warten darauf, untersucht zu werden oder ihre Medikamente ausgehändigt zu bekommen. Unter ihnen sind viele Mütter mit kleinen Kindern.

Dahinter liegen die Räume, zu denen Unbefugten der Zutritt verboten ist. In dem kleinen, weiß gekachelten Labor sind gerade zwei Mitarbeiter des 15-köpfigen Teams damit beschäftigt, eine Probe unter dem Mikroskop auf Parasiten zu untersuchen. Auch wenn man die technische Ausstattung als minimalistisch bezeichnen könnte, ist hier alles vorhanden, was für den Alltag in einem Gesundheitszentrum von Nöten ist. Das, was da ist, ich hochmodern und auf dem neuesten Stand der Technik. So auch die Art und Weise, wie hier Blutkonserven und Medikamente angeliefert werden. Die macht Ruandas Gesundheitswesen tatsächlich zu etwas Außergewöhnlichem. Den Weg zum Centre de Santé de Gikonko haben wir über mal mehr, mal weniger steile, mal schmalere, mal breitere Wege zu Fuß bestritten. Vor allem in der Regenzeit dürften diese nicht befestigten Wege eine Herausforderung darstellen, ganz gleich ob per pedes, mit dem Moped oder mit dem Auto. Kurz: Es ist nicht ganz unbeschwerlich zum Gesundheitszentrum zu gelangen. Und man ist eine ganze Weile unterwegs. Dabei ist es gerade die Zeit, die in Notsituationen oftmals über Leben und Tod entscheidet. Wenn also eine im Gesundheitszentrum nicht vorhandene Blutkonserve erst durch das eigenwillig unwegsame Hügelland gekarrt werden muss, kann es für den Patienten bereits zu spät sein. Auf diesem traditionellen Weg werden Blutkonserven aber schon seit Ende 2016 in Ruanda nicht mehr geliefert, erklärt uns Uta. Sie zückt ihr Handy, öffnet WhatsApp und schickt auf diesem Wege eine Bestellung an Zipline. Eine halbe Stunde müssen wir uns gedulden, dann können wir die Lieferung entgegennehmen. Bis dahin zeigt uns Uta noch den stationären Teil des Gesundheitszentrums.

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Das unablässige Gemurmel der Delegation verstummt augenblicklich, als wir einen Blick in eins der Krankenzimmer werfen dürfen. Lauthalse Neugier weicht lautloser Demut. Das viele Licht, das durch die großen Fenster fällt, die freundlich ockerfarben gestrichenen Wände, die gelben Gardinen und die blauen, von dem Wellblechdach hängenden Moskitonetze, können nicht hinwegtäuschen über die Traurigkeit dieses mit Resthoffnung angefüllten Raums. Auf drei der acht Betten sitzen Mütter mit ihren kleinen, teils frisch operierten Kindern. Ihr Schweigen ist lauter als das Gezwitscher der unzähligen Vögel auf dem Baum vor dem Zimmer.

Der medizinische Lieferservice

Das Schweigen verfolgt uns noch bis auf die Zufahrt, wo es rüde von einer diffusen Aufgeregtheit unterbrochen wird. „Package arrives in 2 MINUTES. Please standby at drop zone“, informiert uns eine Nachricht auf Utas Display. Die Spannung steigt. Zumindest bei der Delegation. Die umstehenden Kinder kennen das schon. Beides. Sowohl das, was jetzt passieren wird, als auch Touristen, die minutenlang gebannt in den Himmel starren. Exakt zwei Minuten später nähert sich in bemerkenswerter Geschwindigkeit ein Flugobjekt, das über uns seinen Bauch öffnet, um seine Ladung abzuwerfen. Sanft, wie ein Blatt im Wind dahingleitet, schwebt das rote Päckchen an einem weißen Papierfallschirm zu Boden. Als wir den Blick von der Lieferung zurück Richtung Drohne wenden, ist diese längst wieder aus unserem Sichtfeld verschwunden. In Deutschland: Absolut unvorstellbar. Aber in Ruanda der perfekte Weg, Lieferungen innerhalb kürzester Zeit in die entlegensten Ecken des Landes zu befördern.

© Zipline
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2014 hatte bereits Jonathan Ledgard, ehemals schottischer Korrespondent des Ecomomist, einen Plan zur Belieferung durch Drohnen in Ruanda ausgearbeitet. Gemeinsam mit dem britischen Star-Architekten Norman Forster und Forschern der école polytechnique fédéral de Lausanne (EPFL), wollte er den weltweit ersten Drohnenlieferservice an den Start bringen.

Den Zuschlag der ruandischen Regierung bekam 2016 allerdings das kalifornische Start-up-Unternehmen Zipline, das ebenfalls seit 2014 vollautomatische Lieferdrohnen entwickelt. Die guten Verbindungen von Zipline zur NASA, zu Boeing und Google erleichterten die Finanzierung des Projekts erheblich, aber auch UPS, Yahoo-Gründer Jerry Yang, die Stanford University und andere Geldgeber investierten – mit Sicherheit nicht ganz uneigennützig – in das Unterfangen. So dauerte es vom Zuschlag bis zum Start der ersten Drohne gerade mal ein gutes halbes Jahr.

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Drohnen, die man bei uns kennt, sind meist gemächliche Quadrocopter, die aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs kaum Reichweite haben. Die Lieferdrohnen von Zipline sind von Grund auf anders konzipiert. Mit einer Spannweite von gut drei und einer Länge von gut zwei Metern, sehen sie aus wie Miniatur-Flugzeuge.

Den größten Teil ihres Gewichts von 21 Kilo machen die 10 Kilo schweren Lithium-Ionen-Batterien aus, die die Antriebsmotoren und die GPS-Einheiten versorgen, aber auch die jeweils zweifach eingebauten Antriebsmotoren und Propeller. Der Rest ist Leichtbau: Das Rumpfskelett aus hochfestem Verbundstoff ist mit einer Styroporverkleidung ummantelt, Höhenruder und Flügelholme produziert ein 3D-Drucker. Räder haben diese Drohnen keine. Für Start und Landung hat sich das Start-up aus dem Silicon Valley etwas anderes einfallen lassen: Eine Startrampe, einen Schlitten und einen Elektromotor. Damit werden die Drohnen innerhalb von 0,3 Sekunden auf 100 km/h, ihre reguläre Fluggeschwindigkeit, beschleunigt. Zwei Stunden lang kann eine Drohne fliegen. In der Regel benötigt sie aber nur die Hälfte der Zeit, um GPS gesteuert, ihr Ziel anzufliegen, die Nutzlast abzuwerfen und zurück zu ihrer Station zu fliegen, wo sie mit einer Art Galgenkonstruktion im Flug abgefangen wird. 

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Geht eine Bestellung ein, stellen die Mitarbeiter von Zipline die gewünschten Waren zusammen, verstauen sie in der Drohne, programmieren mittels Satellitennavigation den Zielort ein und schicken sie auf die Reise. Der Empfänger wird über die Ankunftszeit seiner Bestellung informiert. Auf zwei Meter genau wirft die kleine Maschine ihre Ladung ab. Im Inneren der Drohne befindet sich ein Kühlsystem, sodass auch empfindliche Medikamente, Impfstoffe oder Blutkonserven gefahrlos damit transportiert werden können.

Mittlerweile sind 60 dieser Starrflügler am ruandischen Himmel unterwegs, die bis zu 150 Bestellungen täglich abwickeln können. Zusammenstöße mit Vögeln, Bäumen, Häusern oder anderen Flugobjekten gab es bislang keine. Das mag zum einen an der Flughöhe von 100 Metern, zum anderen an der engen Zusammenarbeit mit der ruandischen Flugsicherung liegen. Für die Krankenhäuser und Gesundheitszentren ist dieser Dienst derzeit kostenlos. Die Regierung kostet jede Lieferung 23 US-Dollar.

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Dr. Uta Düll und Reiner Meutsch

Uta Düll

Während die ganze Delegation noch vor sich hinstaunt und über den weltweiten Einsatz von Lieferdrohnen fachsimpelt, erklärt sich Uta bereit, mir ein kurzes Interview zu geben. Viel Aufhebens um das, was sie macht, mag sie nicht. Im Mittelpunkt und vor Kameras steht sie auch nicht gerne. Und dass sie 2019 von Frank-Walter Steinmeier das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen bekommen hat, erfahre ich auch nicht von ihr, sondern von Reiner Meutsch. Um genau zu sein wurde es ihr im Oktober 2018 in der deutschen Botschaft von Kigali durch den Botschafter Dr. Peter Woeste überreicht. Nach Berlin zu fliegen, um eine Ehrung entgegenzunehmen, während in ihrem Gesundheitszentrum Menschen auf Hilfe hoffen, das würde nicht zu Dr. Uta Düll passen. Da sind ihre Prioritäten klar verteilt.

Aber bevor ich das Interview jetzt paraphrasiere, lasse ich es euch einfach selbst lesen:

Miriam: Wie hat es dich denn ausgerechnet nach Ruanda verschlagen?

Uta: In einem Entwicklungsland zu arbeiten, hat mich schon immer gereizt. Das war schon früh mein Berufsziel. Ursprünglich hatte ich den Traum, nach Lateinamerika zu gehen. Aber durch die politischen Umstände, durch den großen Genozid 1994, waren die Bedürfnisse hier in Ruanda wesentlich akuter als in Lateinamerika, sodass ich mich umentschieden habe, um erst mal hier anzufangen. Und irgendwann habe ich mich eben entschieden, hier zu bleiben.

Miriam: Welche Entfernungen legen die Menschen denn zurück, um zu euch ins Krankenhaus zu kommen? Und was ist das Häufigste, was ihr hier behandelt?

Uta: Unser Krankenhaus hat ein Einzugsgebiet von etwa 27.000 Menschen, das heißt, einen Radius von etwa 15 Kilometern. Bei diesen Menschen sind wir verantwortlich für die gesamte Primärversorgung, aber auch für die Präventivmedizin, das heißt Impfkampagnen für die Kinder, die Durchuntersuchung der Kinder, sodass wir diejenigen, die in die Unterernährung rutschen, möglichst rechtzeitig entdecken und in entsprechende Ernährungsprogramme aufnehmen. Zur Präventivmedizin gehört aber auch die Schwangerschaftsvorsorge und Aufklärung was HIV angeht. Wir kümmern uns im Grunde um die Basisversorgung der Bevölkerung. Wir sind die Anlaufstelle, wenn jemand Fieber oder Durchfall oder eine Hauterkrankung hat, wenn sich jemand mit dem Fahrrad hingelegt, einen Bruch oder eine Wunde hat. Dadurch, dass ich auch Chirurgin bin, haben wir hier aber auch operative Möglichkeiten, die über die Basisversorgung hinausgehen. Wir operieren Frauen, die mit einem Kaiserschnitt gebären sollten, wir operieren Menschen, die sich bei Unfällen einen Knochenbruch zugezogen haben, wir operieren speziell Kinder, die mit Fehlbildungen zur Welt gekommen sind und versuchen, ihnen einen besseren Start ins Leben zu geben.

Miriam: Wenn du sagst, die Menschen kommen aus einem Umkreis von 15 Kilometern zu euch, stellt sich mir die Frage: wie? 15 Kilometer sind für einen gesunden Menschen schon eine weite Strecke. Aber wie kommt ein, sagen wir mal, Schwerverletzter oder sogar Ohnmächtiger zu euch?

Uta: Die Patienten kommen entweder zu Fuß zu uns oder sie werden gebracht. Früher gab es so etwas wie Tragekörbe, in die die Kranken gelegt wurden. Diese Körbe wurden dann von vier Menschen geschultert und über Stock und Stein zu uns getragen. Diese Form von Ambulanz-Dienst ist aber am Aussterben. Heute werden fast alle, die nicht laufen können, mit einem Motorrad zu uns gebracht. Wenn der Patient selbst zu schwach oder bewusstlos ist, dann setzt man ihn zwischen eine Begleitperson und den Motorradfahrer, bindet die drei mit einer Kordel zusammen und bringt ihn zu uns.

Miriam: 27.000 potenzielle Patienten – und du bist die einzige Ärztin hier?

Uta: Ja, ich bin die einzige Ärztin hier. Aber ich habe ein sehr gutes Team von 15 Krankenschwestern und Krankenpflegern. Wobei man das nicht mit deutschen Krankenschwestern und -pflegern vergleichen kann. Hier in Afrika haben sie ganz andere Kompetenzen und auch eine andere fachliche Ausbildung, sodass sie einen sehr großen Teil der ärztlichen Tätigkeiten übernehmen können und das auch äußerst qualifiziert tun.

Miriam: Das ist ja trotzdem eine ganz schöne Menge an Menschen, die ihr versorgt. Wie viele OPs habt ihr hier denn durchschnittlich an einem Tag?

Uta: Die Operationszahlen hängen natürlich immer davon ab, wie viele Patienten da sind, welche anderen Aufgaben an dem Tag anstehen, wie dringend diese Operationen sind. Das heißt, ich operiere in der Regel etwa drei Tage in der Woche. Da kann es sein, dass mal, wie gestern, acht Operationen anstehen. Es kann aber auch sein, dass es nur drei Kaiserschnitte sind, je nachdem.

Miriam: Und wann beginnt dein Tag?

Uta: In der Regel beginnen wir unseren Tag morgens um halb acht, indem erst mal geguckt wird, wer alles da ist und ob das Team komplett ist. Die erste Schicht bleibt dann bis 17.00 Uhr. Danach fängt die Nachtschicht an. Aber wenn man als Arzt auf dem Gelände lebt und arbeitet, dann wird man natürlich auch nachts für verschiedene Fragen rausgerufen und ist verpflichtet zu gucken, was direkt getan werden muss und was man eventuell auf den nächsten Tag schieben kann.

Miriam: Das heißt, du bist im Grunde rund um die Uhr im Einsatz?

Uta: Wenn ich in Gikonko bin, ja.

Miriam: Wir haben ja gerade diese spannende Drohnenlieferung gesehen, kannst du mir dazu noch etwas erzählen?

Uta: Es ist jetzt schon drei Jahre her, dass Ruanda ein Pilotprojekt gestartet hat – zusammen mit einem amerikanischen Start-up. Die Idee war, die Blutkonserven, die ja doch ein sehr teures und wertvolles Medizinprodukt sind, auch in die entlegensten Krankenhäuser zu bringen. Und zwar genau in der Menge, in der sie gebraucht werden. Die Umsetzung der Idee hat dann dieses amerikanische Start-up-Unternehmen übernommen. Es gibt in Ruanda zwei Drohnenflughäfen, die jeweils mit einem Blutaufbewahrungslabor kombiniert sind. Dort werden die Drohnen mit den entsprechenden Blutprodukten – nicht nur rote Blutkörperchen, sondern auch Gerinnungsfaktoren oder Blutplättchen – bestückt und in die Krankenhäuser geflogen, in denen sie gerade benötigt werden. Das heißt, es wird nur so viel Blut geordert, wie auch tatsächlich gebraucht wird. Man hat keinen großen Vorrat, sodass das Blut nicht verfällt.

Miriam: Wie ist man denn vor den Drohnen an Blut gekommen?

Uta: Vorher war es so, dass ich einen Motorradfahrer bezahlen musste. Der ist mit einer Kühlbox nach Butare gefahren. Manchmal kam er nur mit zwei Säckchen Blut zurück, manchmal hat er mehr bekommen. Das war eine kostspielige Angelegenheit für uns. Und auch sehr zeitintensiv. Und dann war in Butare auch nicht immer das Blut vorhanden, das wir gebraucht haben. Das heißt, für uns und unsere Patienten stellt die Drohnenlieferung einen deutlichen Vorteil dar.

Miriam: Die Drohnenlieferung hat jetzt gerade etwa eine halbe Stunde gedauert … 

Uta: Wenn wir eine Notfallbestellung machen, dauert es just 30 Minuten, bis das Blut da ist.

Miriam: … und der Motorradfahrer hätte wie lange gebraucht?

Uta: Hin und zurück sicher zwei Stunden.

Miriam: Laufen die Lieferungen reibungslos oder gibt es noch “Kinderkrankheiten”?

Uta: Es gibt bei speziellen Blutprodukten wie Gerinnungsfaktoren oder Blutplättchen immer mal Lieferengpässe, aber das hat nichts mit der Drohne zu tun. Bisher ist einmal eine Blutkonserve durch den Aufprall geplatzt, sonst ging immer alles gut. Es kommt schon mal vor, dass schlechtes Wetter oder zu starker Wind die Drohne von ihrem Kurs abbringt. Dann kehrt sie um und die Lieferung bleibt aus. Das ist bei Notfällen natürlich ein Problem, bislang aber noch nicht oft vorgekommen. Problematischer ist, dass die Drohnen nur zwischen 6.00 und 19.00 Uhr liefern. Wenn wir außerhalb dieser Zeiten also einen Notfall haben und dringend Blut benötigen, haben wir wirklich ein großes Problem.

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Miriam: Bestellt ihr denn nur Notfall-Blut mit der Drohne und organisiert Kleinstvorräte auf dem herkömmlichen Weg?

Uta: Bei uns läuft jede Blutlieferung per Drohne. Bei der Bestellung gibt man an, ob es sich um einen Notfall handelt. Dann wird man in aller Regel in etwa 30-45 Minuten beliefert. Wenn man Blut braucht, um den Vorrat aufzufüllen, bekommt man es im Laufe des Tages.

Miriam: Wie häufig ist die Drohne für euch  im Einsatz?

Uta: Wie oft wir die Drohne kommen lassen, hängt von der Lage ab. Manchmal mehrmals täglich. Bei einem schweren Notfall können auch schon mal fünf Drohen für einen Patienten bestimmt sein, weil die Drohnen einen größeren Bedarf nicht auf einmal liefern können. Da muss die Bestellung dann auf mehrere Drohnen aufgeteilt werden.

Miriam: Du hast das Blut gerade per WhatsApp-Nachricht bestellt. Funktioniert das denn immer? Oder kommt es manchmal zu Problemen, weil der Handyempfang schlecht ist und die Nachricht nicht raus geht?

Uta: Wir bestellen entweder über WhatsApp oder telefonisch. Das hat bisher immer geklappt.

Miriam: Und wie wird das Ganze hier finanziert?

Uta: Der Drohnentransport ist derzeit für uns gratis. Was auf ministerialer Ebene dafür bezahlt werden muss, weiß ich nicht. Und was die medizinische Versorgung der Patienten angeht ist es so, dass ein Großteil der ruandesischen Bevölkerung in der sogenannten Basis-Krankenversicherung ist. Über die bekommen wir einen Teil der Leistungen zurückerstattet. Zwar mit einer erheblichen Latenz und teilweise auch mit einer Kürzung der von uns in Rechnung gestellten Posten, aber wir bekommen es über kurz oder lang zurückerstattet. Mehr als 50 Prozent unserer Kosten – oder des von uns benötigten Budgets –, müssen wir aber leider immer noch über Sponsoren abdecken, weil der medizinische Dienst eben eine teure Angelegenheit ist, die allein durch die lokalen Einnahmen nicht zu decken ist.

Miriam: Wenn man das unterstützen möchte, dann wendet man sich wohin?

Uta: Am meisten ist uns mit Geldspenden geholfen. Selbst kleine Beträge helfen. Mit drei Euro zum Beispiel können sich Menschen hier ein Jahr lang eine Krankenversicherung leisten. Eine Decke bekommt man für zehn Euro. 25 Euro kostet eine Gehhilfe für Kinder. Und 250 Euro sind der Monatslohn einer Krankenschwester. Aber das steht auch alles auf unserer Website:

https://www.bkc-spendenportal.de/projekt/gesundheits-und-ernaehrungszentrum-gikonko-ruanda/display/link.html

Miriam: Zum Schluss noch kurz was ganz anderes: Die Schicksale, von denen du hier tagtäglich umgeben bist, steckt man ja sicher – selbst nach all den Jahren – nicht so leicht weg. Wie gehst du damit  um?

Uta: Manchmal knackt man schon an gewissen Patienten, deren Verlauf nicht so ist, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte und wofür man gekämpft hat. Aber das ist ein Problem, das vermutlich jeder Arzt hat. Es gibt viele schöne Momente, aber es gibt eben auch Momente, die hart sind. Und die dunklen Momente, das sind immer die, die einem am längsten und am schwersten in Erinnerung bleiben. Aber wenn man sagen kann: Ich habe gemacht, was ich konnte, und man sich keine Fehler vorzuwerfen hat, dann muss man akzeptieren, dass unser Leben letztendlich von jemand anderem bestimmt und dass die Entscheidung über Leben und Tod nicht von uns Ärzten getroffen wird. 

Abschied von Gikonko

Nach unserem Gespräch stoßen wir wieder zu den anderen, die bereits beim Mittagessen sitzen. Es gibt Kochbananen und Kartoffeln, Reis, Bohnen und anderes Gemüse. Viel essen die meisten nicht, weil sie noch damit beschäftigt sind, die Eindrücke der vergangenen Stunde zu verdauen. Es ist heiß. Von der gegenüberliegenden Schule dringt das Lachen spielender Kinder zu uns rüber. Nach Regen sieht es heute nicht aus. Als wir fertig sind, warten bereits die Fahrer in ihren Jeeps vor dem Centre de Santé de Gikonko auf uns. Langsam setzt sich die Kolonne auf der holprigen Straße in Bewegung. Das Krankenhaus wird im Rückspiegel kleiner und kleiner, bis es schließlich ganz hinter einem der Hügel verschwunden ist. Aber die Erinnerung daran wird uns noch eine Weile begleiten.

© Miriam Spies

Nachklapp

Während unsere Delegation auf ihrer Reise durch Ruanda noch wild spekulierte, ob man denn Mitte März noch auf die Camping- oder Buchmesse gehen könne und ob es nun angemessen oder übertrieben sei, Großveranstaltungen zu meiden, war der Weg in Deutschland vermutlich längst vorgegeben. Wenige Tage nach unserer Rückkunft wurden sämtliche Messen abgesagt. Keine drei Wochen später kam die Kontaktsperre. Was dann geschah, ist hinlänglich bekannt. Oder besser gesagt: Was dann in Europa geschah, ist hinlänglich bekannt. Was aber hatte die Pandemie für Auswirkungen auf Ruanda im Allgemeinen und auf das Centre de Santé de Gikonko und die Arbeit von Uta Düll und ihrem Team im Speziellen? Meine Fragen dazu hat mir Uta trotz des ganzen Trubels per Mail beantwortet.

Miriam: Kurz nachdem wir zurück in Deutschland waren, wurde die Kontaktsperre verhängt. Wie habt ihr in Ruanda den Ausbruch der Pandemie erlebt?

Uta: Genau am 20.3.2020, nach den ersten Fällen in Ruanda, kam es zum landesweiten Shutdown. Das war der Tag, an dem Covid unser Leben veränderte. Man durfte sich nur noch in seiner Gemeinde bewegen, keine öffentlichen Verkehrsmittel und vor allem keine Motortaxen benutzen. Glücklich, wer ein eigenes Auto hat.

Miriam: Wie hat sich das auf eure Arbeit im Krankenhaus ausgewirkt?

Uta: Wir bekamen Auflagen: Urlaubsstopp für das gesamte medizinische Personal, Handwaschstationen, Screening am Krankenhauseingang, ausschließlich Notfall-OPs, keine Trainingssessions für Patienten oder Gesundheitslaienhelfer.

Unser Leben wurde kompliziert: Alle Transportfahrten (Medikamente besorgen, Krankenschwestern zum Impfen auf die Hügel fahren und wieder abholen, …) musste ich plötzlich selbst machen. Normalerweise wird das von Motortaxen erledigt. Viele unserer Patienten blieben weg, denn auch wer einen weiten Weg hat, oder schwach ist, kommt normalerweise mit der Motortaxe. Das bedeutete unzählige Therapieabbrüche von Diabetikern, Herzpatienten, Nachsorgepatienten. Die meisten davon sahen wir erst wieder, als es fast zu spät war.

Unser Nachschub musste kompliziert organisiert werden. Überhaupt: Irgendwie ist unser ganzes Leben kompliziert geworden, obwohl bis heute kein Coronafall in unserer Gemeinde und unserer Umgebung bekannt wurde.

Viele Tagelöhner verließen Kigali und erinnerten sich ihrer Heimat auf dem Land. Wenn sie dann nach 4-5 Tagen Fußmarsch und Übernachtung im Freien zu Hause ankamen, waren sie meist total erschöpft. Viele hatten Husten, Fieber, und kamen eben aus Kigali … alles Symptome für eine Coronainfektion. Viele riefen die Hotline an, mit dem Ergebnis, dass ich vom Ministerium beauftragt wurde, die Patienten zu Hause aufzusuchen und zu eruieren, wie ernst es war. Es war alles nur Fehlalarm … doch mir waren die Hausbesuche, wenngleich immer mit polizeilichem Geleitschutz, gerade recht, so kam ich in Bewegung und raus.

Miriam: Wie funktioniert bei einer Pandemie die Verbreitung der Informationen darüber im ländlichen Bereich?

Uta: Die Bevölkerung ist über Corona sehr gut informiert: Jeder hört Radio, bekommt SMS übers Telefon, Gesundheitsunterweisungen von uns aus dem Krankenhaus, oder von den Gesundheitshelfern auf den Hügeln. Jeder weiß Bescheid.

Miriam: Die offiziellen Fallzahlen vom 16.07.2020 liegen bei 1.473 Erkrankten, 770 Genesenen und 4 Verstorbenen. Warum sind die Zahlen so niedrig?

Uta: Die Zahlen in Ruanda steigen zwar derzeit stark an, sind aber dennoch im Vergleich zu Europa gering. Ruanda hat sofort nach den ersten positiven Fällen reagiert: Lockdown. Grenzen zu. Schulen und Kirchen zu. Keine öffentlichen Verkehrsmittel. Ausnahmsweise hat man mal von den Fehlern anderer gelernt.

Miriam: Wie viel, wo und durch wen wird getestet?

Uta: Täglich werden 2000-3000 Menschen getestet. Das soll aber in nächster Zeit noch gesteigert werden. Was man nicht untersucht, weiß man nicht …

50 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, mit fast keinen Begleiterkrankungen. Das erklärt sicher die niedrige Sterberate. Außerdem sind die Menschen hier an die Exposition mit Krankheitserregern gewohnt, haben vielleicht auch deshalb eine bessere Immunität.

© Miriam Spies

Medikamentenausgabe

Getestet wird bisher in drei Krankenhäusern: Kigali, Rubavu, Rusizi. Wir haben im Krankenhaus keine Tests. Über die Testkapazität kann ich nichts sagen. In den nächsten Wochen will man jede Provinz, also fünf Krankenhäuser, mit Laboren ausstatten.

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